Mein Glaube

Darius Lebok OFM
Since 11/2021 110 Episoden

MG105_15. Sonntag im Jahreskreis B

Diskussion über das Evangelium als Wegweiser, soziale Gerechtigkeit betont. Gemeinschaftliche Verkündung des Glaubens und Zusammenarbeit für die Mission des Reiches Gottes.

14.07.2024 9 min

Zusammenfassung & Show Notes

Eine Predigt zum 15. Sonntag im Jahreskreis B von P. Darius Lebok OFM.

Transkript

Brüder und Schwestern, das heutige Evangelium, das wir hören, ist ein Text, der letzten Endes die Nachfolge eines jeden Getauften regeln sollte. Da sendet Jesus seine Jünger hinaus, um Dinge zu tun, also das Evangelium zu verkünden, das Reich Gottes auch dabei Zeichen zu tun. Ich habe mich heute auch mit den anderen Texten beschäftigt, also aus dem Buch Amos und Epheser Brief. Und das Buch Amos, das ist ein nur sehr kurzer Ausschnitt, den wir an diesem Sonntag hören. Aber es ist ein sehr kritisches Buch, wo der Prophet Amos selber sich nicht als Prophet Er ist ein Bauer und bekommt von Gott einen Auftrag, in den Norden zu ziehen. Also zu der Zeit, wo er gewirkt hat, war das Volk Gottes, also die Juden, in zwei Reiche geteilt. Also das Südreich, das kleinere, das Juda umfasste vor allem, und das Nordreich, das Israel genannt wurde. Und in Israel hat man zur Zeit des Amos nicht mehr nach dem gelebt, was eigentlich die Lebensart der Juden ausmacht. Sehr viel soziale Ungerechtigkeit und Dinge, die Gott nicht gefallen haben. Und Gott schickt Amos hin, um zu verkünden, ihr habt euer Heil, euer Leben verwirkt. Dieses Reich wird dem Untergang ist dem Untergang geweiht. Und so kommt es dann. Das ist bezeichnend bei dieser Nachricht oder Prophezeiung, die Amos in den Norden bringen soll, ist, dass Gott da keine Möglichkeit mehr sieht, zu umkehren. Also das ist wirklich so, die haben ihr Leben verspielt. Und das ist das Erste, was mir heute auffällt. In Bezug auch auf das Evangelium. Es gibt manchmal Umgebungen, in denen das Heil nicht mehr möglich ist. Oder das, was wir uns unter Heil vorstellen. Also Situationen, wo irgendeine Beziehung in die Brüche gegangen ist und man kann nichts mehr machen, weil es schon kaputt ist oder jemand einfach gestorben ist und man kann es nicht wieder richten. Oder andere Dinge, die in unserem Leben so mit ziemlicher Hoffnungslosigkeit verbunden sind, wo es menschlich gesehen wirklich keine Möglichkeit mehr gibt. Also man sehe nur die Kriege, die in der Welt droben. Die Leute müssen es selber wissen, auch die Politiker und die Machthabenden, denn wie man solche Konflikte löst und zu Ende bringt, sie tun es aber nicht. Und ich und du können sie dazu eigentlich nicht bewegen. Das sind so Situationen, die in unserem Leben immer wieder auftauchen, wo wir an eine Grenze stoßen, wo wir wirklich machtlos sind. Und so sieht sich auch irgendwie Gott, vielleicht diesem Nordreich Israel gegenüber, Er ist machtlos, er hat alles versucht und er gibt es auf. Also dieses Reich selber ist dem Untergang geweiht. Das bedeutet noch lange nicht, dass der Einzelne dort irgendwie von Gott verworfen ist, also dass die Menschen an sich, jeder Einzelne, da irgendwie von Gott verstoßen sind. Aber für das Reich, für dieses politische Gebilde gibt es keine Zukunft mehr. Und das ist, was Amasia verkündet. Das ist wirklich das erste in unserem leben gibt es manchmal dinge die man nicht richten kann und das was ich lerne von von dieser lesung ist manches muss man einfach liegen lassen also sich damit nicht mehr beschäftigen weil. Das führt dann nur zu Enttäuschung und Selbstzerstörung letzten Endes. Ich sage nicht, dass man auch nicht ein Fünkchen Hoffnung haben kann. Also weder du noch ich sind Gott. Und vielleicht hat Gott noch einen Plan mit dieser Sache, die vielleicht aus meiner oder deiner Perspektive nicht mehr zu richten ist. Deswegen dürfen wir auch als Christen in jedem Fall beten, Auch in solchen Fällen, die hoffnungslos erscheinen. Wichtiger erscheint mir aber, dass Jesus seine Jünger ganz bewusst in so eine Welt hinausschickt, die auch von solchen unlösbaren Problemen geprägt ist. Es zeigt sich auch an der Predigt der Jünger schon zu Lebzeiten Jesu. Sie kommen sehr oft enttäuscht zurück, weil sie keine Wunder tun können, können Leute ihnen nicht zuhören. Es funktioniert nicht so, wie sie sich das vorstellen. Und sie stoßen nicht nur auf Widerstand, sondern auch auf, also gehen in Umgebungen, wo nicht viel möglich ist. Das sieht man zum Beispiel bei Apostel Paulus. Davon spricht er heute nicht im Epheserbrief. Aber er ist einmal auch nach Athen gegangen, hat den Griechen das Wort Gottes verkündet, das Evangelium. Und das, was er als Antwort gehört hat, ja, es ist interessant, was du uns erzählst. Wir kommen morgen noch einmal, erzählst noch einmal, was du zu sagen hast. Also das Herz wurde nicht berührt und davon war auch Paulus irgendwie enttäuscht. Nicht nur in diesem Fall. Und Jesus schickt bewusst die Jünger einfach in die Welt hinaus, ohne irgendeinen Unterschied zu machen, da geht ihr hin, da nicht und so weiter. Er sagt, wenn es nicht funktioniert, Staub von den Schuhen runter und weiter gehen. Das ist für mich mit der ersten Lesung wirklich sehr verbunden, weil es bedeutet vor allem, dass Gott vielleicht eine andere Perspektive hat als ich und du und dass es einen Sinn hat, sein Wort überall zu verkünden. Das Zweite, was auch sehr wichtig, mir sehr wichtig erscheint, Jesus schickt seine Jünger nicht alleine. Noch zu seinen Lebzeiten pflegte er es, sie immer zu zweit auszuschicken. Und wie er kurz vor der Himmelfahrt ist, sagt er auch, dass er uns jemanden geben wird, der uns zur Seite steht, den Fürsprecher, den Heiligen Geist. Und das bedeutet, dass wir als Gemeinschaft und nicht als Einzelne dazu berufen sind, das Evangelium in dieser Welt zu bezeugen. Einzelnen ist es manchmal sehr, sehr mühsam. Das ist auch möglich und vielleicht hat jemand so ein Charisma. Aber der Plan Gottes, der Plan Jesu für seine Kirche, für seine Jüngerinnen und Jünger ist, dass wir sein Evangelium als Gemeinschaft bezeugen. Und das ist auch so meine Erfahrung. Es ist einfach nur für sich selber, das Evangelium irgendwie zu beobachten. Kompliziert wird es, wenn du dein Leben mit jemandem teilst. Oder wenn du Freunde hast und so weiter und so fort. Also so, wenn es andere Menschen gibt, mit denen, die auch vielleicht das Evangelium leben, Leben, aber ganz anders als du und wo man sich dann einig werden kann, wie man gemeinsam Dinge durchzieht. Das ist auch eine harte Schule für uns, aber so ein Zeugnis, ein Zeugnis der Gemeinschaft für diesen Gott ist viel stärker als alles, was ich alleine bezeugen könnte. Und ich möchte euch dazu einladen, an diesem Sonntag heute an die zu denken, mit denen ihr euer Leben teilt, in welcher Form auch immer, und zu versuchen, diesem Gedanken nachzugehen, wie können wir gemeinsam sein Reich, sein Evangelium bezeugen.